Thesen gegen Müllverbrennung nach Prof. Dr. Braungart - "Zukunft
verbrennen"
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Verbrennung von Ersatzbrennstoffen löst kein Energieproblem
Es kommt allein auf die richtige "Energie-Erntetechnik" an. Die
Entwicklung der Technologien zur Nutzung der Sonnenenergie sowie
andere erneuerbare Energien werden weltweit immer mehr akzeptiert,
unterstützt und entwickelt Energiebilanz - Eine EBS-Anlage ist eine
Energieverschwendungsanlage Bei der Bewertung der Energieproduktion
einer thermischen Behandlungsanlage sind auch die Faktoren
Anlagenbau, EBS-Herstellung, Veredelungsstufe der eingesetzten
Ersatzbrennstoffe einzubeziehen. Wenn alle Komponenten
einschließlich Primärenergieinput, Eigenbedarfsdeckung und
Abwärmeverlust miteinbezogen werden, erzeugt eine EBS-Anlage netto
weit weniger Energie als eingesetzt wird.
Die thermische Behandlung von Abfällen entzieht Wertstoffe einer
möglichen Kreislaufführung
Für die Herstellung von Ersatzbrennstoffen werden heizwertreiche
Fraktionen des Hausmülls, Sperrmülls und Gewerbeabfalls, Reste aus
der Wertstoffsortierung, produktionsspezifische Gewerbe- und
Industrieabfälle genutzt. Biologische und technische Nährstoffe, wie
z. B. NE-Metalle, werden über den Verbrennungspfad einem möglichen
Kreislaufschließungsszenario entzogen. Zur Realisierung von
Stoffkreisläufen sind hier vorgelagerte Maßnahmen eines
kreislauforientierten Stoffstrommanagements, etwa im Produktdesign
notwendig.
Ersatzbrennstoff ist aufbereiteter Abfall und
EBS-Kraftwerk ist ein Pseudonym für Müllverbrennungsanlage
Nicht nur unser Restmüll aus der gelben Tonne sondern auch
Sperrmüll, Textilien, Bekleidung, Verpackungsabfälle, Gewerbe- und
Industrieabfälle werden durch Aufbereitung zu Ersatzbrennstoffen.
Den Abfällen werden durch Sortierung vor allem nasse und innerte
Bestandteile entzogen. Der Schadstoffgehalt des Ersatzbrennstoffes
ist abhängig von Qualität und Aufbereitungsgrad der Abfälle. Dabei
Ist weder die Aufbereitung noch das Produkt EBS gesetzlich
definiert, In ganz Europa bestehen keinerlei Kontrollauflagen.
Rückgewinnung von Nährstoffen aus gebrauchten Produkten ist
dringend notwendig
Natürliche Rohstoffressourcen sind nicht unerschöpflich. Das
Materialproblem ist weit dringender als das Energieproblem, denn
außer gelegentlichen Meteoriteneinschlägen erfolgt kein wesentlicher
Eintrag von Materie auf die Erde. Durch den Abbau natürlicher
Ressourcen, die Verarbeitung der Rohstoffe zu Produkten und einer
abschließenden thermischen Behandlung aber auch Deponierung der
Materialien gehen Nährstoffe verloren. Der weltweite jährliche
Verbrauch ist enorm; Beispiele Kupferverbrauch 17.6 Mio. t/a
(2006) , Verlust
landwirtschaftlicher Nutzfläche 57Mio. ha/a , Holzverbrauch
über 3.500 Mio. m3/a
. Die Veränderung der
globalen Wirtschaftsstruktur wird in naher Zukunft zu einem Kampf um
Rohstoffe (Öl, Uran, Schwermetalle) führen.
Neue Ersatzbrennstoffkraftwerke sind aus Gesundheits- und
Umweltgesichtspunkten problematisch
Der Einsatz von Ersatzbrennstoffen zur Produktion thermischer
Energie zeichnet sich derzeit als Alternative zur Verbrennung von
fossilen Ressourcen wie Kohle ab. Doch der Bau eines Kraftwerks zur
Verbrennung von EBS erweist sich hinsichtlich des
Nährstoffverlustes, der vergleichsweise hohen Emissionswerte
gegenüber der stofflichen Verwertung und der erwarteten
Überkapazitäten bei den thermischen Behandlungsanlagen. als nicht
sinnvoll. Die Verbrennung von Wertstoffen in EBS-Anlagen belastet
das Klima durch den CO2- Ausstoß und die Gesundheit durch Feinstaub,
Stickoxide und eine Vielzahl weiterer Schadstoffe. |